#VerständigungsOrte

Evangelische Kirche und Diakonie in Deutschland schauen mit Sorge auf gesellschaftliche Spannungen in unserem Land und rufen zu vermehrten Aktivitäten zugunsten von Verständigung vor Ort auf.

Gemeinsam mit der Arbeitsstelle mi-di wurde ein Unterstützungsprogramm dafür entwickelt. In einem gemeinsamen Brief bitten die Verantwortlichen Christen im Land, ihre Möglichleiten für Verständigung einzubringen. Dieses Schreiben geben wir hier sehr gern weiter:

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Geschwister,

in der Öffentlichkeit und insbesondere in den sozialen Netzwerken entsteht derzeit oft der Eindruck einer zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung. Als EKD und Diakonie wollen wir uns deshalb für mehr Verständigung einsetzen. Wir laden Sie dazu ein, Ihre Kirchen und Einrichtungen überall in Deutschland dafür zur Verfügung
zu stellen und Teil der Initiative „#VerständigungsOrte – Wir. Reden. Hier.“ zu werden (www.verständigungsorte.de). Dadurch wollen wir das bieten, woran es oftmals fehlt: Räume, in denen Menschen mit unterschiedlichen Ansichten zusammenkommen und sich über gesellschaftliche Probleme austauschen können.

Als Christinnen und Christen glauben wir an einen Gott, der durch Leben, Tod und Auferstehung von Jesus Christus Beziehung ermöglicht – mit uns Menschen und zwischen allen seinen Geschöpfen. Sein heiliger Geist fördert Kommunikation und stellt Gemeinschaft wieder her, wo niemand es für möglich gehalten hätte. Das haben wir gerade erst zu Pfingsten gefeiert. So bewegt uns Gottes Geist auch, als Kirche und Diakonie sensibel für Verwerfungen in unserer Gesellschaft zu sein und uns als integrative Kraft für ein gutes Miteinander, für Verständigung und Zusammenhalt zu engagieren, wo immer wir leben, und auch dort, wo es schwer erscheint.

Deshalb bitten wir Sie herzlich: Bieten Sie in den nächsten Monaten gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Partner:innen und auf kreative Weise „dritte Orte“ an, an denen Menschen zusammenkommen, sich über kontroverse Themen austauschen, Krisen und Konflikte gemeinsam bearbeiten, ihre Geschichten erzählen, einander zuhören und sich über gemeinsame Grundlagen des Zusammenlebens verständigen können!

Entwickeln Sie Veranstaltungen und Projekte, die sich am Bedarf und den Themen vor Ort orientieren und Verständigung zwischen Menschen ganz unterschiedlicher Hintergründe und Meinungen befördern!

Wir wollen Sie dabei unterstützen:

  • Eine Handreichung bietet Ihnen erste Tipps und Hinweise für gelingende Verständigungsformate. Unter www.verständigungsorte.de finden Sie Beispiele guter Praxis und weiterführende Informationen.
  • In einstündigen Online-Seminaren ab 14.6. erhalten Sie wertvolle Impulse, Sie lernen bewährte Verständigungsformate zu unterschiedlichen Themen kennen und können sich mit anderen Praktiker:innen vernetzen und kollegial beraten. Anmeldung unter www.mi-di.de/termine/verstaendigungsorte
  • Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit helfen Ihnen bei der Bewerbung Ihrer Veranstaltungen und Angebote.

Die Initiative #VerständigungsOrte will nicht nur Neues anstoßen, sondern auch bereits vorhandene Formate sichtbar machen. Nutzen Sie den Hashtag #VerständigungsOrte und das Logo, um Veranstaltungen und Projekte zu
bewerben.

Wir sind zuversichtlich, dass auf diese Weise Kirche und Diakonie einen wichtigen Beitrag zu einer demokratischen und menschenfreundlichen Gesellschaft vor Ort leisten können und Gottes Geist Räume zur Wirkung und Entfaltung findet.

Herzlich danken wir Ihnen allen, die Sie sich in diesen herausfordernden Zeiten für Dialog und Verständigung einsetzen. Wir wünschen Ihnen gute Erfahrungen mit #VerständigungsOrte und für alle Ihre Vorhaben Gottes Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit (2. Timotheus 1,7)!

Mit herzlichen Grüßen und Segenswünschen
Ihr/e

Rüdiger Schuch
Pfarrer und Präsident der
Diakonie Deutschland

Kirsten Fehrs
Bischöfin und amtierende
Ratsvorsitzende der EKD

Dr. Klaus Douglass
Pfarrer und Direktor der
Evangelischen Arbeitsstelle midi